Stadt — Land — Rhein

1036 Kilometer Rhein: 640 – 665

Anfang und Ende
Tafeln. Vorderseiten
Tafeln. Rückseiten
Rheinkilometer 658, rechtsrheinisch
Nicht am Rhein
Der Müll
Der Rhein
Am Rhein
Gebäude
Menschen

Das Projekt

Ich bin am linken Niederrhein, nicht weit vom Fluss, aufgewachsen. Als Kind und Jugendlicher waren die Spaziergänge am Rhein selbstverständlich und Highlight zugleich. Seit damals sind mir die Kilometertafeln vertraut. Auch habe ich immer wieder am Rhein fotografiert. Nach Stationen in Münster und Oberbayern lebe ich seit Anfang der 2000er Jahre in Bonn und damit wieder in der Nähe des Rheins, je nach Definition am Nieder- oder Mittelrhein. Im Herbst 2024 habe ich die Kilometertafeln „wieder-entdeckt“, mit neuem Blick gesehen: als strukturierendes Element, das nicht nur den Schiffern die Position auf dem Fluss anzeigt, sondern ganz allgemein den Raum gliedert. Mit dieser Erkenntnis ergeben sich neue, eigene Perspektiven auf den Rhein und alles, was an seinen Ufern ist. Sehenswürdigkeiten rücken aus dem Zentrum, alltägliches wandert in den Mittelpunkt.

Linksrheinisch von Rolandseck bis Urfeld, rechtsrheinisch von Bad Honnef bis Niederkassel ging es zu Fuß in mehreren Etappen von Rheinkilometer 640 bis Rheinkilometer 665. Auch wenn ich zwischen den Tafeln nicht fotografiere (jedenfalls nichts, was Eingang in dieses Projekt findet), so ist der Weg selbst auch wichtig: ein Gefühl für den Raum zu bekommen. Ich habe vieles neu gesehen oder überhaupt erst wahrgenommen: den Bonner Rheinhafen, Kunst am Rhein, den Beueler Jüdischen Friedhof, die Insel Grafenwerth oder auch, dass zwei Fährverbindungen mehr oder weniger exakt an glatten Rheinkilometern bestehen.

Das alles funktioniert wunderbar dort, wo es einen öffentlich zugänglichen Weg direkt am Ufer gibt, in der Regel den ehemaligen Leinpfad. Das ist jedoch nicht durchgängig der Fall. Sei es das Hafengelände, die Siegmündung oder auch Inseln zwingen weg vom Fahrwasser, auf Um- oder Parallelwege, an denen nicht unbedingt Tafeln stehen. Auf solchen Streckenabschnitten habe ich Stellen gesucht, die in etwa auf Höhe des entsprechenden Rheinkilometers möglichst dicht am Rheinufer liegen und habe dort meine Fotos aufgenommen.

Das Projekt soll kein Inventar der Kilometertafeln sein. Die Kilometertafeln sind Aufpunkte einer Entdeckungsreise am Rhein. Die für diese Seite und das Fotobuch ausgewählten Fotos wurden folglich nicht zwangsweise in chronologischer oder geografischer Ordnung zusammengestellt, sondern in zehn thematische Sequenzen arrangiert.