Feuer ist neben Luft, Wasser und Erde eins der vier so genannten Grundelemente der Vier-Elemente-Lehre, die ca. im siebten vorchristlichen Jahrhundert im archaischen Griechenland entstand. Feuer wurde den höchsten Göttern (z.B. Zeus, Jupiter) zugeordnet, seine Ambivalenz zwischen Vernichten und Erschaffen spiegelt sich im mythischen Vogel Phönix wider, der am Abend verbrennt und am Morgen aus der Asche wieder aufersteht. Der sprichwörtliche Phönix aus der Asche.
Ob nun durch Prometheus in die Welt gebracht oder — neben Zeus — in der “Zuständigkeit” des Hephaistos: Feuer spielt seit jeher eine im wahrsten Sinne elementare Rolle in der Menschheitsgeschichte und damit der Mythologie. Viele bis heute lebendige oder auch wiederbelebte Feuer-Bräuche (Osterfeuer, Feuerräder etc.) zeugen davon.
Feuer vernichtet
Feuer reinigt
Feuer wandelt um
Feuer schafft neues
Das alles findet sich in dem Feuer von Müllverbrennungsanlagen wieder: Das Feuer zerstört auf den ersten Blick den Müll. Dadurch entsteht zunächst Wärme, die zur Erzeugung von Strom und Fernwärme genutzt wird. Das Müll-Feuer lässt nichtbrennbare Dinge übrig, die aus der Schlacke zurückgewonnen werden können. Zum Beispiel Metalle, die dem Recycling zugeführt werden. Im Feuer werden vom Müll Schad- und Giftstoffe abgetrennt, die mit der Asche und den Rückständen aus den Rauchgasfiltern sicher deponiert werden.
Es bleiben die Fragen, die schon am Anfang dieses Textes angedeutet sind: Wie entsorgen wir in Zukunft unseren Abfall? Wird es echtes Zero Waste geben? Wo und wie werden wir in einer alternden Gesellschaft z.B. medizinische Abfälle wie Medikamentenreste sicher entsorgen, also ohne Risiko für Luft, Boden, Wasser? Das sind auch Schlüsselfragen für die Transformation zu einer klimaneutralen Gesellschaft. Denn natürlich wird bei der Müllverbrennung eine Unmenge an CO2 freigesetzt. Hier müssen Abfallvermeidung und Verfahren der CO2-Abscheidung Hand und Hand gehen.